DU IN MIR.

Kammerspiel und Installation.

Freitag, 26., Samstag, 27.  2017, jeweils 20 Uhr,

Alte Mälzerei Regensburg

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DU IN MIR – ein getanztes Kammerspiel über Missbrauch von Körper, Seele oder Geist. Inszeniert wird das Thema als zeitgenössisches Tanzsolo für einen reifen Tänzer in Form eines Kammerspiels mit markanten installativen Elementen. Bewegung und Tanz werden für den Zuschauer nicht nur aus nächster Nähe erleb- und erfahrbar, sondern er wird im Raum „mit“-choreographiert und so in die Verantwortung für das zu Sehende oder zu Erlebende gestellt. Karabelas und Klimke knüpfen hierbei an das abendfüllende Solo „Zoes Bios Box“ (2012) für Stephan Herwig über die Ermordung des Regensburger Studenten Tennessee Eisenberg durch Polizisten oder an „Zoes Bios Box II“ über das Verhältnis von Deutschen und Tschechen vor dem Hintergrund der gemeinsamen Geschichte im 20. Jahrhundert (2015) an – beides Produktionen mit stark politischem Bezug und großer räumlicher Nähe zum Betrachter.

Die kammerspielartige Inszenierung wird Körper, Bewegung, Tanz, Text, Video und Teilnahmemöglichkeiten auf zeitgenössische Weise für den Zuschauer integrieren.

Klimke schrieb hierfür ein mehrseitiges Originalpoem, das sowohl artikuliert werden als auch als Ausgangsmaterial für die Körperentwürfe und Bewegungsfindungen dienen wird.

Der Tänzerkörper wird wie Material eines Bildhauers benutzt, ausgehend von der Frage, wie sich Bilder tief liegender, seelischer Spuren von Gewalterfahrungen in „sprechende“ Körperbilder umformen lassen. Der Umgang mit verschiedenen Vorstellungen von Zeit von Bewegung wird in diesem Zusammenhang ein wichtiges Inszenierungsmittel werden, um verschiedene Erlebnisebenen bewusst zu machen: die Rückblende, das subjektive Erleben der vom Tänzer dargestellten Person, die im Kopf des Zuschauersv entstehende Erzählung in der Jetzt-Zeit, die Zeitlosigkeit allen Seins unabhängig von Ereignissen etc.

Auch wenn die Inszenierung so „tun“ wird, als ob aus einer fiktiven, ekklektisch zusammengestellten Biographie erzählt wird, wird der Erzählweise so abstrakt bearbeitet, dass sich der Deutungsraum weitet, mit dem Ziel, den Zuschauer auch intellektuell anzuregen.

Die Alte Mälzerei Regensburg ist Kooperationspartner der Inszenierung DU IN MIR.

Als Tänzer hat Alexandra Karabelas den zeitgenössischen Performer Andreas Schlögl aus Passau angefragt. Schlögl bringt in spezifischer Weise für das Projekt mit, was Karabelas und Klimke suchen: ein reiferes Alter, ein zeitgenössisches, gut entwickeltes Tanzverständnis, eine hohe Improvisationspraxis, eine mit Bayern verknüpfte Biografie, und „Neuland“ in dem Sinne, als Andreas Schlögl für DU IN MIR einen natürlichen, „alltäglichen“ Körper mit Tanzerfahrung zur Verfügung stellt.