Podiumsgespräch zum Auftakt des Open Air Gallery-Rahmenprogramms „14/14 + x: under construction.“ – Regensburg

In Kooperation mit der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien der Universität Regensburg und der LMU München.

Termin: Dienstag, 25. April 2017, 18 Uhr

Ort: Evangelisches Bildungswerk Regensburg, Melanchton-Saal, Am Ölberg 2

 Juri Andruchowytsch zählt zu den bekanntesten Schriftstellern und Intellektuellen der Ukraine. Als Zeitzeuge der Proteste auf dem Maidan und des Krieges in der Ostukraine, erhebt der Essayist, Dichter und Übersetzer unermüdlich seine Stimme um kulturelle, politische und soziale Verhältnisse und Veränderungen in Europa und der Ukraine zur Sprache zu bringen. Am 25. April 2017 ist der mehrfach ausgezeichnete Autor zu Gast in Regensburg. Auf Einladung der donumenta und der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien führt Juri Andruchowytsch gemeinsam mit Guido Hausmann, Professor für die Geschichte Ost- und Südosteuropas an der Universität Regensburg, ein Podiumsgespräch über aktuelle Kunst, Kultur und Kritik in der Ukraine.

Juri Andruchowytsch wurde 2016 für seine Verdienste um die deutsche Sprache und den internationalen Kulturaustausch mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet. Im selben Jahr erschien sein „Kleines Lexikon intimer Städte“, eine alphabetisch-autobiografische Weltreise, in der auch seine Erlebnisse auf dem Maidan und die internationale Wahrnehmung der dortigen Geschehnisse aus seiner Perspektive zur Sprache kommen. In seinen ersten Romanen griff er in satirisch-kontroverser Art Themen der post-sowjetischen Realität auf, so unter anderem die nationale Renaissance in der Ukraine (Rekreacij, 1992) oder den russischen Kulturchauvinismus gegenüber den Emanzipationsbewegungen früherer Sowjetrepubliken (Moskoviada, 1993). Auch verhandelte er seine galizischen Wurzeln literarisch (Perverzija, 1999). 2000 erschien in Polen Mein Europa (mit Andrzej Stasiuk), Ergebnis einer gemeinsamen Reise durch den unbekannten europäischen Osten.

1985 war er Mitbegründer der legendären literarischen Performance-Gruppe Bu-Ba-Bu (Burlesk-Balagan-Buffonada). Seine Armeezeit hatte er satirisch in sieben Kurzgeschichten und einem Drehbuch verarbeitet, das der Regisseur Andrei Dontschyk 1991 für den Film Oxygen Starvation (Кислородное голодание) verwendete. Der Erzählband markiert den Beginn von Andruchowytschs Hinwendung zur Prosa. 1991 verabschiedete er sich mit dem letzten Gedichtband Exotische Pflanzen und Vögel von der Poesie.

2005 erhielt Juri Andruchowytsch den Sonderpreis des Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises. Der Schriftsteller vermittle mit seinen brillanten Essays einen wichtigen Beitrag zur Entdeckung einer nahezu unbekannten Region im erweiterten Europa, hieß es in der Begründung. Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Völkerverständigung 2006 wurde Juri Andruchowytsch im März 2006 anlässlich der Eröffnung der Leipziger Buchmesse verliehen. Neben seiner eigenen schriftstellerischen Arbeit übersetzt Andruchowytsch aus dem Deutschen, Polnischen, Russischen und Englischen ins Ukrainische.

Mit der Veranstaltung startet die donumenta ihr Rahmenprogramm zum internationalen Ausstellungsprojekt „14/14+x: under construction.“ Die Kunstausstellung im öffentlichen Raum zeigt internationale Avantgarde aus Zentral- und Südosteuropa. Nach dem Vorbild der Open Air Gallery und analog zur Anzahl der Länder in der europäischen Donau-Makroregion werden 14 herausragende Künstler_innen der jüngeren Generation im öffentlichen Raum in weithin sichtbaren, visuellen Darstellungen auf eingerüsteten Gebäuden in verschiedenen Stadtteilen Regensburgs präsentiert.

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