Pupils-Dance-Project-2017

Nach dem großen Erfolg des Pupils‘ Dance Project 2013 mit ausverkauften Vorstellungen steht jetzt die Neuauflage in den Startlöchern. 2013 war unser Thema Carl Orffs Carmina Burana, zu der 200 Schülerinnen und Schüler aus Mittelschulen in und um Regensburg eine das Publikum begeisternde Choreographie auf die Bühne des ausverkauften Velodroms brachten.
2017 steht Beethovens 9. Symphonie als Herausforderung für die Choreographen und Schülerinnen und Schüler sowie den Chor und das Orchester der Chorphilharmonie Regensburg fest. Die Aufführungen des Pupils‘ Dance Project 2017 finden am 5. und 6. April 2017 statt, und wir bedanken uns bereits jetzt für die wertvolle Unterstützung durch den Kulturfonds Bayern, die Stadt Regensburg und die Kunst- und Kulturstiftung Oswald Zitzelsberger. Für die choreographische Arbeit an den Schulen zeichnet diesmal ein ganzes Team verantwortlich. Die dramaturgische Gesamtkonzeption liegt dabei in den Händen von Alexandra Karabelas, die mit ihren Kolleginnen Heidi Huber von der Tanzstelle R und Sumiaty Widjaja vom Ballettpodium Regensburg sowie Studentinnen der FH Regensburg zusammen an dem Projekt arbeitet (www.pupils-dance-project.de)

Auszüge aus dem BLOG von Alexandra Karabelas:

3.2.2017

Beethovens „9. Symphonie“ ist ein gewaltiges Werk. Beim ersten Hören des ersten Satzes fühlte ich mich fast hilflos angesichts der Massen an Tönen, der zerklüfteten, imposanten musikalischen Landschaft, die sich vor meinem geistigen Auge auftat.

Wie, um Gottes Willen, sollten wir dieses Werk für Schülerinnen und Schüler, die zum Teil noch nie getanzt haben, heben? – Heute sage ich: Mir ist bang, aber gleichzeitig freue ich mich sehr auf unsere erste gemeinsame Probe am kommenden Montag. Denn das, was ich in den seit Oktober laufenden Proben der Choreographinnen vor Ort gesehen habe, war wundervoll. Erstmals werden wir mit 120 Schülerinnen und Schüler zusammenkommen und die einzelnen bislang choreographierten Teile aneinanderzusetzen. Was werden wohl die Schülerinnen und Schüler fühlen in den ersten Momenten der großen Probe, wenn sie auch den anderen zeigen, was sie erarbeitet haben? Werden Sie den faszinierenden Moment begreifen dass es tatsächlich auf jeden von ihnen einzeln ankommt, dass die Aufführungen im April gelingen?

4.2.2017

Je länger ich mich mit Beethovens „9. Symphonie“ beschäftige, begeistert mich Ihre Synästhetik. Um irgendwie einen Faden zu entwickeln, an dem sich die 14 Choreographinnen orientieren können, schloss ich die Augen beim Hören der ersten zwei Sätze und wartete auf die inneren Bilder. Ich sah die Gewalt der Natur, die Weite des Himmels, die Kräfte, die die Erde halten und herausfordern. Ich war fasziniert davon später zu lesen, dass die Metaphern der Natur tatsächlich der Symphonie zugrunde liegen. Sie versinnbildlichen den Kampf um Freiheit, den Beethoven auf der Grundlage von Schillers „Ode an die Freiheit“ vertonte, als die Errungenschaften der Französischen Revolution von den Reaktionären zugunsten einer autoritären Ordnung wieder verraten wurden. Heute ist Freiheit mehr denn je ein Wert geworden, der erobert oder wieder verteidigt werden muss. Wie gut wir es doch haben in unserem Europa heute. Auch wenn wir aufpassen müssen.