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Pressegespräch mit Tamas Detrich zur Spielzeit 2018/19.

© Roman Novitzky

13.01.2018

Ausgewogenes Spektrum mit Überraschungen: Tamas Detrich, ab Herbst Intendant des Stuttgarter Balletts, stellte seine Pläne für die Zeit nach der Ära Anderson vor

19. Januar 2018
Author: Alexandra Karabelas
Category: Journalistische Beiträge, Verschiedenes
Tags: Karabelas, Stuttgarter Ballett, Tamas Detrich

Die Erleichterung ist ihm anzusehen. Knapp 60 Minuten benötigte der Deutsch-Amerikaner Tamas Detrich im Sitzungszimmer der Staatsoper Stuttgart für seine Darlegung des Spielplans des Stuttgarter Balletts ab Herbst. Dann wird, nach 22 Jahren, nicht mehr der zur Legende gewordene Reid Anderson die Compagnie leiten, sondern er selbst übernimmt als Intendant das Ruder.

Er habe vor zweieinhalb Jahren damit begonnen darum zu kämpfen, die Nachfolge von Anderson antreten zu können, erzählt er gegenüber dem SÜDKURIER. „Ich wollte, dass die Compagnie das bleibt, was sie ist.“ Durch jemanden, der von außen gekommen wäre, hätten Geist und Selbstverständnis, der Gründungsmythos John Cranko und der künstlerische Bestand des Stuttgarter Balletts eventuell einen Riss bekommen, befürchtete der ehemalige Erste Solist. Er gehört seit 1977 der Compagnie an und startete 2001 unter Anderson seine zweite Karriere als Ballettmeister und stellvertretender künstlerischer Leiter. Seit acht Jahren assistierte er ihm als stellvertretender Intendant.

„Alles beim Alten“ gilt dennoch nicht. Detrichs Programm umfasst ein ausgewogenes Spektrum. Es reicht von der zaristischen Klassik des 19. Jahrhunderts über die amerikanische Neoklassik und klassische Moderne im 20. Jahrhundert bis hin zum zeitgenössischen Ballett. Mit Überraschungen hält er nicht hinterm Berg. Hierzu gehören zu Spielzeitbeginn die erstmalige Einstudierung von „Das Königreich der Schatten“ aus dem berühmten Ballett „La Bayadére“ von Marius Petipa in der Choreographie von Natalia Makarowa, ergänzt um Werke von George Balanchine und John Cranko, die ebenfalls den Tanz auf Spitze im weißen Tütü zelebrieren. Die damit erfolgende Stärkung der klassischen Grundlage der Compagnie sei ihm wichtig, so Detrich. Mit „Mayerling“ des britischen Choreographen Kenneth McMillan aus dem Jahr 1978 in einer eigens in Auftrag gegebenen Neuausstattung von Jürgen Rose und „one of a kind“ von Jirí Kylián aus dem Jahr 1998 wird Detrich zudem das Repertoire des Stuttgarter Balletts an Abendfüllern um wichtige tänzerische und narrative Handschriften aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ergänzen. Die Wiederaufnahme von John Neumeiers berührender „Kameliendame“ nach neun Jahren Pause wird die Fans erfreuen.

Zu den größten Überraschungen zählt aber die jeweils erstmalige Verpflichtung des britischen Choreographen und Kathak-Tänzers bangladeschischen Ursprungs Akram Khan, des Schweden Johan Inger und der niederländischen Tanz-Regisseurin Nanine Linning. Mit den Werken „Kaash“ von Khan und „Out of Breath“ von Inger sowie dem 2004 für das Stuttgarter Ballett kreierten „Hikarizatto“ von Itzik Galili wirft Detrich im Sommer 2019 einen spannenden Blick auf männliche choreographische Inszenierungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Linning, Newcomerin Katarzyna Kozielaksa und der bereits eng mit Stuttgart verbundene Slowene Edward Clug werden schließlich mit neuen Werken das Stuttgarter Ballett in die Feierlichkeiten zu „100 Jahre Bauhaus“ und „100 Jahre Weimar“ einbinden.

Detrich verteidigte abschließend, dass er die Position des Hauschoreographen gestrichen habe, was den noch amtierenden Marco Goecke, inzwischen einer der wichtigsten Künstler der Gegenwart, sehr getroffen hat. „Ich brauchte Raum, um die mir wichtigen Akzente zu setzen“, wiederholt er, und fügt hinzu: „Die Tür des Stuttgarter Balletts ist für Marco Goecke auch in der Zukunft offen.“

Autorin: Alexandra Karabelas, Foto: Pressegespräch mit Tamas Detrich zur Spielzeit 2018/19. © Roman Novitzky, 13.01.2018, erschienen im SÜDKURIER am 15.1.2018

 

 

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Ich danke von ganzem Herzen den Tänzern Kilta Rainprechter, Kerstin Portscher, Sara Leimguber, Nylea Mata Castilla, Tina Essl, Chia-Yin Ling, Julia Leidhold, Lea Geerkens, Wolfgang Maas, Olaf Schmidt, Adrian Navarro, Andrew Hill, Sebastian Eilers, Martin Wax, Stephan Herwig, Winfried Scholten, Philipp Meyer und Stefan Dreher, der Kostümbildnerin Bianca Hedwig-Schmid, dem Lichtdesigner Erhard Bablok, den Musikern Reinhold Bauer, Anka Draugelates und Frank Wendeberg, der Maskenbildnerin Katharina und dem Videofilmer Clemens Rudolph, dass ich mit Ihnen arbeiten durfte und darf.

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