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HebelHalle Heidelberg / Künstlerhaus UnterwegsTheater präsentiert 

720 Stunden – September White Nights

* 25  Kunstschaffende produzieren 720 Stunden lang und alle können mitmachen 

* Start: 01. September 2015, 0:00 Uhr; Ende: 30. September 2015, 00:00 Uhr. 

Pünktlich zu Beginn der neuen Spielzeit präsentiert das Künstlerhaus UnterwegsTheater ein  neues Kunstprojekt für die Menschen in Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Raum auf. Auf innovative Weise werden für die Dauer des Monats September 2015 das Konzept der künstlerischen Akademie, des Festivals, der Performancereihe und des Happenings miteinander vereint und der klassische Festivalgedanke ad acta gelegt. „720 Stunden – September White Nights“, das neue, am 01. September startende und 720 Stunden dauernde Festival-Happening des Künstlerhauses UnterwegsTheater, lebt von der Lust und Freude des Publikums, an vielen offenen Formaten teilzunehmen. Selbstverantwortlich gestalten zu dürfen, auf die Gruppe zählen zu dürfen und  aktuell die Kunstproduktion prägende Strategien des künstlerischen Research und Performance selbst en passant vermittelt zu bekommen, ist das Ziel dieser „Festival-Akademie zum Selbermachen“- frei nach Joseph Beuys Aussage über die soziale Plastik:  „Jeder ist ein Künstler“.   Ein vielfältiges Angebot lockt daher täglich zwischen 00:00 Uhr und 24:00 Uhr den Besucher, der sich vom Zuschauer zum Macher und Kurator, vom Beobachter zum Programmmitgestalter, Intendanten und Selbstdarsteller verändern darf. Für Teilprojekte kann sich bereits ab sofort jeder, der mag, anmelden per Mail an: info@unterwegstheater.de.

 Ab Dienstag, 01. September, 0.00 Uhr bis Mittwoch, 30. September um Mitternacht, verwandelt sich die Hebelhalle Heidelberg unter dem Titel „720 Stunden – September White Nights“ in ein rund um die Uhr aktives und zugängliches Produktionshaus mit einem vielfältigen Angebot für Menschen aus allen Gruppen und Schichten der Bevölkerung. Im Vordergrund steht nicht nur das Ergebnis vielfältiger Kunstproduktion oder die Beschäftigung mit einem Aspekt von Kunst wie Körper oder Raum, sondern der zeitliche Prozess der Herstellung, Erfahrung, Wahrnehmung und Wirkung von Kunst mit dem Körper in Zeit und Raum.

Entwickelt haben das neue Arbeits- und Festivalkonzept und dessen Inhalte unter dem Motto „Take Your Time“ die künstlerischen Leiter Bernhard Fauser und Jai Gonzales gemeinsam mit dem frei schaffenden Regisseur, Kurator und Produzenten Peter Stamer und weiteren, über 20  Künstler_innen aus dem Rhein-Neckar-Raum und dem Ausland. Bernhard Fauser: „Kunst sprengt das bestehende Modell von Zeit, das unseren Arbeitsalltag strukturiert. Denn Kunst braucht zuweilen unbestimmte Zeit um entwickelt und erlebt zu werden. Sie ist das erste und letzte was Performer,

Teilnehmer und Zuschauer miteinander teilen während sie die Zeit im selben Moment jeweils unterschiedlich erfahren:  bei dem einen steht sie still, dem anderen rast sie scheinbar davon.  Daneben kommen viele Menschen in der Kunst kaum zum Zug weil die zeitliche Strukturierung des Kunstbetriebs sie nicht mitbedenkt: alleinerziehende Mütter, Väter, Senioren, Schichtarbeiter, Nachtwandler, Tagträumer, Arbeitslose oder Asylsuchende. Im September muss sich wirklich nun in Heidelberg jeder seine Zeit nur nehmen. Wir sind da.“

Um der 30 Tage andauernden künstlerischen Arbeitsgemeinschaft aus Kunstschaffenden und Bevölkerung einen gemeinsamen Rahmen zu geben, wird hierfür im September an der Hebelhalle die Zeitrechnung umgestellt: Gezählt wird schlicht nach der Dauer der verstreichenden Stunden der insgesamt 720 Stunden, die der Monat September umfasst.

Inhaltlich bietet das „akademiefestivalhappening“ Aufführungen, Aufenthalte bei Trainings, Workshops, Performances, Aktionen zum Mitmachen und Kunstvermittlung. Zentrale programmatische Leitmotive  des neuen Kunstprojektes „720 Stunden – September White Nights“ bilden Austausch und Interdisziplinarität, Kooperation, Wissenstransfer und Teilen sowie  Kommunikation mit den Zuschauer_innen. Die neue Website www.720stunden.de“ informiert täglich über das fortlaufend sich entwickelnde Programm.

Konkret finden drei sogenannte offene Produktionslinien statt:  Unter dem Arbeitstitel „Without You I´m Nothing“ wird für junge und alte Menschen, Profis und Laien ein Musiktanztheater erarbeitet.  Auf der offenen Bühne gibt es täglich ein alle Sparten vertretendes Programm, das einen aktiven Kunstliebhaber beglückt. Spartenübergreifende Aktionen zum Mitmachen im „Öffentlichen Raum“ Heidelbergs und in den unterschiedlichen Raumambienten der HebelHalle mit dem Bühnen- und Zuschauerraum, dem Choreorgraphischem Centrum, dem SOUSOL Ausstellungsraum und Club SUB9 komplettieren den Stundenplan. Jai Gonzales: „Unser neues Projekt lädt alle ein, über die Grenze zwischen Natürlichem, Künstlichem und Künstlerischem nachzudenken. Dafür setzen wir alle Hebel in Bewegung.“

Peter Stamer freut sich über die Kooperation mit dem Künstlerhaus UnterwegsTheater: „Das UnterwegsTheater Heidelberg setzt durch die Verwebung von Präsentation, Workshop, Training, künstlerischen Austausch und Research ein für das Gesamtgefüge von zeitgenössischem Tanz im südwestdeutschen Raum unentbehrliches, singuläres Signal“.

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Für folgende Teilprojekte kann sich ab sofort jeder, der mag, anmelden:

  • MusikTheaterProduktion „Without You I´m Nothing“: Maximal zwanzig Laiendarsteller werden für das Gemeinschaftsprojekt „Without You I´m Nothing“, Konzept von Peter Stamer, gesucht. Es wird gemeinsam entwickelt und an vier Abenden, konkret am 20. und 21. sowie am 26. und 27. September in der HebelHalle aufgeführt. „Without You I´m Nothing“ beschäftigt sich mit der Frage der An- und Abwesenheit des anderen sowowhl als Lebenserfahrung als auch als künstlerisches Potenzial.  Bin ich nichts ohne Dich oder ist der andere im Nichtsein da? Ist der andere wirklich da wenn er da ist oder fehlt er doch?  Wie sind wir dann als Gruppe da? In den ersten zwei Wochen werden die einzelnen Szenen aus Musik, Sprache und Bewegung im dynamischen Gruppenprozess entwickelt, der Aufbau entsteht, danach wird intensiv geprobt und vor Publikum aufgeführt.  Auch hier genügt bis spätestens 31. August 2015 eine kurze Mail an info@unterwegstheater.de.
  • Intendant für einen Tag: Das Projekt „Intendanz für 1 Tag“ stellt jedem der mag, das Theater Hebelhalle für einen Tag zur Verfügung. Wie ist es, wenn ich den Tag oder Abend mit einer Performance fülle und mich damit auseinandersetze welche es sein könnte? Welche Künstler_innen lade ich ein? Wie soll der zeitliche Ablauf erfolgen? Bernhard Fauser erklärt: „Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Bernhard Fauser erklärt: „Das Format ist ideal für all jene, die sagen, ich möchte zum Beispiel eine Ausstellung oder ein Konzert veranstalten, eine Auktion,  kurzum: etwas aufführen lassen, von dem ich als Teilnehmer denke, dass ich das endlich einmal selbst in einem Theater realisieren will.“ Das Theater stellt dem „praefectus in dies“ unterschiedliche Räume zur Verfügung und sorgt für Technik und Einlasspersonal.  Das Formblatt für die Anmeldung befindet sich auf der Website www.720Stunden.de.
  • Themenschwerpunkt „Heimat – Bilder – Kunden – Filme – Poeten“: Wer lebt und wirkt in Heidelberg? Wer findet welche Filme gut? Welche Texte will man endlich einmal in der Öffentlichkeit gelesen haben? Als Theater in und für Heidelberg möchte das Künstlerhaus UnterwegsTheater die Heimat Heidelberg nonchalant und aktuell aus dem Mund und der Perspektive vieler aufleben lassen. Ins Leben gerufen werden dafür bei „720 Stunden – White Nights September“  vier Reihen, für die man sich als Vortragender, Filmvorführer, Werbender  oder Lesender formlos anmelden kann:  
  1. Unter dem Titel „Heimat – Bilder“ kann jeder, der mag, einen bebilderten Vortrag über Heidelberger Persönlichkeiten oder subjektiv ausgesuchte Personen halten. Laptop, Beamer, Leinwand und Diaprojektor werden kostenfrei zur Verfügung gestellt.
  1. „Heimat – Kunden“ ist das Format für alle die im blauen UnterwegsTheater-Omnibus „Semper Apertus“ in der Heidelberger Weststadt für Ihre Arbeit, ihre Dienstleistung oder Einrichtung in Heidelberg werben möchten.  Interessenten mögen eine kurze Mail schreiben und und ihr Material zur HebelHalle bringen.
  2. Im SOUSOL der Hebelhalle besteht zudem die Möglichkeit, in der Reihe „Heimat – Filme“ den eigenen Liebslingsfilm zu präsentieren.  DVD-Player, Beamer und Leinwand stehen kostenfrei zur Verfügung.
  3. „Heimat – Poeten“  ist schließlich der Titel der Reihe für alle diejenigen, die eine Vorlesung oder eine Lesung entweder im Intendantenbüro oder in der Containergarderobe halten wollen.
  4. „Die Küche“ ist der profane Titel des täglichen, gemeinsamen Kochens, Essens, Spülens(!) im Verbund mit allen Mitwirkenden; Zeit zum Reden, Treffen, Kennenlernen, täglich zwischen 12 und 14 Uhr.
  • Das Künstlerpaar Constanze und Norbert Illig vom „Kulturprojekt Gesellschaft“ kreiert gemeinsam mit den Teilnehmern BegriffsBilder: Gemeinsam werden Worte gesucht, aus denen Bilder und Räume geschaffen werden können, die teilweise in performative Installationen münden. Denn, so die Künstler, man darf auch „NICHTS“ machen.  Die gemeinsame Zeit der Kreation legen Constanze und Norbert Illig mit den Teilnehmern nach erfolgter Anmeldung individuell fest.
  • Zur Bildersuche lädt der Heidelberger Fotograf Oliver Mezger unter dem Titel „Geschenkte Zeit“ ein. Jeder, der gerne fotografiert, kann sich für eine oder mehrere des 720 Stunden dauernden Zeitabschnitts als Stundenpate anmelden, in der beziehungsweise in denen er  oder sie jeweils ein Foto macht. Die Einwegkamera dazu gibt es gratis. Die Fotos werden anschließend um die HebelHalle auf einer Zeitleiste präsentiert, die von jedem mitmachenden Fotografen um einen selbst verfassten Satz ergänzt wird.

Heidelberger Stadtfotograf

 

  • Bernhard Fauser lädt unter dem Titel „Bade ohne Meister“ Menschen in Heidelberg täglich ausser sonntags zwischen 10 Uhr und 12 Uhr zum öffentlichen Baden ein: Begleitet von der Musik aus einem Grammophon, darf man sich in der HebelHalle in eine Wanne legen und die Ruhe und Muße genießen. Wer mag,  kocht anschließend ab 12 Uhr mit anderen Festivalbesuchern gemeinsam sein Mittagessen, in Erinnerung an das „Alte Hallenbad HebelHalle“.  Zeit zum Reden.
  • Workshops bieten schließlich die schöne Möglichkeit, sich zu bewegen, zu tanzen und Körper- und andere techniken kennenzulernen:
  1. täglich (7.-11.9.) von morgens von 5 bis 7 Uhr in der HebelHalle beim  Sunrise-Morgensport mit Jens Rössler;
  2. am 14. und 15. September von 11 bis 13 Uhr im Workshop „Ich tanze mit der Zeit“ für Menschen ab 60 Jahren mit Kate Antrobus;
  3. beim Workshop „Etüden der Biomechanik(Meyerhold) “ mit Bernhard Fauser  vom 7.-11.9., täglich von 14 bis 15 Uhr;
  4. beim Feldenkreis-Workshop mit Catherine Guerin (Termin wird noch bekannt gegeben);