Von 2003 bis 2012 brachte das Team der Regensburger donumenta die Gegenwartskunst aus Ländern im Donauraum von der Quelle des Flusses bis zum Schwarzen Meer nach Regensburg. Im Rahmen mehrwöchiger Festivals genoss das Regensburger Kunstpublikum in Ausstellungen und Veranstaltungen Werke und Stücke der verschiedenen Kunstgattungen – von der Malerei und Musik über Performance und Installation bis zu Video, Fotografie und Literatur. Das neue Projekt der donumenta trägt den Titel „14/14+x: under construction“.

Präsentiert werden nach dem Vorbild der Open Air Gallery und analog zur Anzahl der Länder in der europäischen Donau-Makroregion 14 herausragende Künstler_innen der jüngeren Generation im öffentlichen Raum in weithin sichtbaren, visuellen Darstellungen auf eingerüsteten Gebäuden in verschiedenen Stadtteilen Regensburgs. Die 14 überdimensionalen Kunstwerke werden im April 2017 von einer Jury ausgewählt werden. Zur Ausstellung wurden aus jedem der 14 „Donauländer“ Künstler_innen eingeladen einen Vorschlag einzureichen, unter ihnen Tanja Deman aus Kroatien, Jevgenia Bjelorussets aus der Ukraine sowie Anetta Mona Chisa und Lucia Tcakova aus Tschechien. Die Aufgabe der Künstler_innen besteht darin, entweder eine neue originäre Arbeit, eine Rekonstruktion oder ein Reenactment einer früheren Arbeit zu den Themen „Nachhaltigkeit, Kontinuität, Transformation, Entwicklungen und neue Sichtweisen“ zu entwickeln. Nach dem Jury-Entscheid Mitte April wird vom Team die „Galerie der Lüfte“ räumlich konzipiert.

Alexandra Karabelas stellte Regina Hellwig-Schmid, künstlerische Leiterin der donumenta, vier zentrale Fragen zum neuen Kunstprojekt:

Regina Hellwig-Schmid

Was erwartet den Betrachter?

Besondere Kunst – was sonst! Unser Betrachter wird überrascht sein, weil ihm diese Kunst in luftiger Höhe oder am Straßenrand begegnen wird. Wir bestücken den urbanen Raum mit großformatigen visuellen Darstellungen; ausgewählt werden Orte an denen die Menschen außerhalb des Altstadtkerns leben. Dort wollen wir der Kunst temporären Platz bieten – von weitem sichtbar und ausstrahlend; mitten oder weit weg von den historischen Plätzen in Regensburg. Unser Titel „14/14+x: under construction.“ ist dabei gleichermaßen Inhalt und Programm.

Was bedeutet der Titel „14/14 + x: under construction“?

Unsere Stadt befindet sich, wie unser ganzes Europa, permanent „under construction“: in Bewegung, in Entwicklung, in Prozessen, ein Laboratorium der permanenten Veränderung. „under construction“, der Begriff wird von der Philosophie und Politik bis hin zur Kennzeichnung einer realen Baustelle benutzt, er verweist auf das Unfertige, das sich im Übergang Befindende. Der donumenta e.V. arbeitet seit über einem Jahrzehnt mit diesem zentralen Aspekt zeitgenössischer Kunst, der im Grunde nur spiegelt, was unsere Welt ausmacht.Die Menschen müssen mit vielen Verwerfungen leben und umgehen, und wir werden Werke von Künstler_innen präsentieren, die genau darauf ihren Blick richten.

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Warum arbeitet die donumenta im öffentlichen Raum?

Wir wollen neue Publikumsschichten ansprechen endlich jene zur Kunst führen, die einfach nicht gerne ins Museum gehen. Wir wollen viele erreichen, ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, sie vielleicht zum schallenden Lachen verführen und/oder sie zum Innehalten, zum Nachdenken anregen. Der unbegrenzte Raum bietet hier neue Möglichkeiten: Die Höhen sind luftig, die Mauern können überwunden werden, es gibt keine Stellwände, Türen oder Schwellen, nur den Raum, der allen offen steht und gehört.

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Warum ist aktuelle Kunst aus Mittelost- und Südosteuropa entlang der Donau wichtig für die Öffentlichkeit?

Regensburg liegt an der Donau, an ihrem nördlichsten Punkt. Im gesamten Donauraum leben über 151 Millionen Menschen. Uns muss die Kultur des uns umgebenden Raumes interessieren! Denn diese Region verfügt über einen ungeahnten kulturellen Reichtum, und die aktuelle Kunst aus den Donauländern ist ungeheuer spannend, das konnten wir in den letzten Jahren mit unseren Projekten deutlich vor Augen führen. Die Transformationsprozesse in den Ländern und die aktuellen politischen Entwicklungen, die für die Menschen durchaus schwierig und schmerzhaft sind, bieten den Stoff, mit dem sich die aktuelle Kunst auseinandersetzt. Es werden Theaterstücke geschrieben, Tanz wird getanzt. Die ganze Welt können wir hier ‚vielleicht‘ nicht vereinen, aber in unserem Nah-Fernraum entlang des Flusses sollten wir eng zusammenarbeiten.

 

Ihr Pressekontakt:

Alexandra Karabelas, M.A., Leitung,

buerokarabelas@gmail.com; presse@donumenta.de; Tel. (0176) 70 73 98 34

Patrizia Schmid-Fellerer, Assistenz, presse@donumenta.de; Tel. (0941) 55 1 33

donumenta e.V., Am Wiedfang 5, D-93047 Regensburg